Damals schrieb ich noch in sorgfältiger Schönschrift, heute ähnelt meine Schrift zuweilen schwer zu entziffernder Stenografieschrift. Das Schreiben machte mir
einfach nur Freude. Als Kinder hatten wir Posiealben die wir in unserer Klasse herumreichten, damit jeder den wir mochten, einen sinnigen Spruch für uns hereinschrieb und diesen entweder mit
einer individuellen Zeichnung oder nostalgischen Bildchen verschönerte. Schade, dass dieses Buch irgendwann abhanden kam. Tagebuch schreiben gehörte auch mit zu meiner Kindheit und Jugend. Was
mich bewegte oder mich nachdenklich machte, vertraute ich einem Buch an, welches abschließbar war und verwahrte es gut.
Eine Schreibmaschine gehörte in fast jeden Haushalt Wenn man sich verschrieb, korrigierte man mit Tippex oder fing noch mal von vorne an. Für
Mehrfachanfertigungen wurde Kohlepapier verwendet. Im heutigen Vergleich, eine äußerst mühvolle Angelegenheit. Doch vom Schreiben hielt mich das nicht ab. Für Kinder können Sonntage langweilig
sein - für Erwachsene sind sie eher Haushalts- und Erledigungstage. Hausaufgaben waren natürlich immer mit Schreiben verbunden. Gelegentlich machte die Klasse die Aufgaben hastig vor dem ersten
Tagesunterricht. Die Welt für mich war klein und überschaubar. Mit meinen vielen Fragen zu dies und jenes was ich nicht verstand, konnte ich meiner Familie wahre "Löcher" in den Bauch
fragen oder einige Zeitgenossen in Verlegenheit bringen, was mir zuweilen eine aufgebrachte Empörung entgegen brachte. So einige Fragen blieben offen. Wenn ich heute Fragen habe, suche ich so
weit es geht Experten oder google.
Kommentar schreiben